Flaschenpost #119: Künstliche Aufmerksamkeit
- Jörg Luibl
- 11. Okt. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Kürzlich haben Neurowissenschaftler herausgefunden, dass Menschen deutlich intensiver auf originale Gemälde reagieren als auf die dazugehörigen Kunstdrucke - sie brechen nicht in Tränen aus, schmeißen keine Farbbeutel, aber innerhalb ihres Gehirns pulsiert es stärker.
Das hat mich gefreut. Ich wollte fast die Hoffnung hegen, dass wir eine Art inneren Sensor für echte Kunst in allen Ausdrucksformen besitzen, von der Malerei bis zur Musik, von der Literatur bis hin zu Film und Spiel. Wobei mit echt nicht eine von Kritikern bescheinigte Qualität, sondern einfach das ursprüngliche Schaffen gemeint wäre, also der darin enthaltene menschliche Geist...

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Ich sag mal so....wenn man mal vor einem der großen Meisterwerke steht und sie genauer betrachten kann, dann stellt sich, zumindest bei mir, schon ein seltsames Gefühl ein. Man spürt eine gewisse Erhabenheit (ohne das Religiöse). Vielleicht auch das Naturschöne, das einzufangen versucht wurde. Und das stellt sich nicht wirkich bei einem Nachdruck ein. Ob da jetzt der Ort eine so große Rolle spielt wüsste ich nicht zu beantworten. Für mich eher nein.
Ich hab tatsächlich mal eineinhalb Stunden im MoMA vor van Goghs Sternennacht verbracht. Und wenn ich könnte, würde ich das wieder machen.
Für Hegel war die Erhabenheit "der Versuch, das Unendliche auszudrücken, ohne in dem Bereich der Erscheinungen einen Gegenstand zu finden, welcher sich für diese Darstellung…
Alien Isolation 2, nice :)
Man kann zu Ubisoft stehen wie man will, es ist eine europ. Institution und ich finde es unendlich schade wenn diese verkauft werden sollte. Schade, dass sich kein anderer europ. Player in der Lage fühlt den ehrwürdigen Betrieb zu übernehmen. Nehmen wir mal Red Bull, welche sicher schon länger in den Bereich Gaming lugen dürften. Aber die komplexe Firmenstruktur mit sagenhaften 20 Tausend Mitarbeitern wird halt auch viele Interessenten abschrecken.
Zum Thema AI habe ich nicht mehr viel hinzuzufügen zum jetzigen Zeitpunkt, ich will sie jetzt mal richtig gute Use cases produzieren sehen. Da ist mir noch zu häufig Potenzialandeutung. Ich glaube es wird sehr bald zu diesen echten use cases auch in unserem praktischen Alltag kommen, nur halt jetzt bin ich vom Potenzialgerede gesättigt erstmal.
Zum Thema Kulturpessimismus habe ich was zu sagen. Ich stand kürzlich zum ersten Mal vor der Akropolis und besuchte das dazugehörige Museum, in der zig antike Kunstwerke stehen. Und in mir kam wieder mal dieser Gedanke auf, dass wir kulturell so unglaublich großes Erschaffen haben, vor mehr als 2000 Jahren. Und im Bereich der Architektur fällt das besonders auf: Hier hat die Menschheit in…