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Flaschenpost #131: Die Weisheit fiktiver Welten

Autorenbild: Jörg LuiblJörg Luibl

Wenn man - wie nicht selten im trüben Januar - mal wieder das Gefühl hat, dass die Realität in apokalyptischer Dummheit zu versinken droht, oder zu einer Globalstrategie mit grotesker KI-Regie mutiert, öffnen sich die Tore in fiktive Welten wie von selbst. Ach, wie vernünftig es da doch manchmal zugeht...


Kapitän Nemo nimmt den Höhenstand der Sonne auf, Alphonse de Neuville und Édouard Riou, gemeinfrei, 1869.

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Ich heiße Jörg Luibl, bin freier Journalist und biete mit Spielvertiefung seit November 2021 ein unabhängiges Magazin an, in dem die Kultur und nicht der Klick relevant ist. Ich arbeite alleine und verzichte komplett auf Werbung, Kooperationen sowie über KI erstellte Inhalte. Diese Alternative zum Reichweiten-Journalismus ist nur dank der Unterstützer über Steady möglich. Vielen Dank an alle Abonnenten!

8 Comments


Sven
Sven
Jan 11

Viel Spaß in Böhmen! Wenn ich ganz ehrlich bin (sind ja unter uns), dann bleibt anhand der gezeigten Gameplaytrailer ein nicht fortgehender Zweifel. Und das sage ich als KCD 1 Fan. Ich glaube KCD ist aber auch ein Spiel, dass man erfahren muss. V.a. durch die, durch das RDR2-mäßige entschleunigte Spieltempo, die anfangs knackige Schwierigkeit und wunderschöne Naturszenerie, erzeugte Authentizität.


Ach und, letzter Gedanke zur gestrigen Flaschenpost: Ich finde den häufig, in Zusammenhang mit künstlich geschaffenen Multimediawelten, verwendeten Begriff der "Flucht" immer etwas negativ konnotiert, der es auch nicht genau trifft. Klar, der x-ten realen Scheissnews komplett dumpfer Renationalisten, zieht man auch mal alternativ eine fiktive Welt vor. Aber ich ziehe hier die Assoziation einer Kommunikation einer reinen Flucht (aus…

Edited
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Ja, jeder hat so seine eigene Beziehung zu dem, was nach Press Start passiert. Und die kann sich je nach Genre ändern. Manchmal isses einfach nur Zeitvertreib. Aber Spielen war für mich auch immer eine Suche, ein Sehnen nach anderen und sehr speziellen Orten und Geschichten, eher eine Reise als ein Fliehen vor etwas. Kommunikation trifft es insofern auch. Ich würde sogar den Mut in den Vordergrund rücken - zumindest wenn man in eine Pommesbude geht, wo "die großen Jungs" warten und sich als Pimpf an die Arcades mit deren Highscores traut. Oder wenn man Dwarf Fortress startet, die Grafik sieht und nicht heulend wegrennt, sondern tapfer zu Maus und Tastatur greift. Das mit der Flucht war in meiner Jugend…

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bushd0c
bushd0c
Jan 11

Moin, die vorgelesene Flaschenpost ist immer eine Freude, vielen Dank dafür und gerne weiter so, so die Kapazitäten reichen! Das läutet immer so schön das Wochenende ein. 😉


Zum Zitat von Laotse noch eine kleine Klugscheißer-Anmerkung. 😜


Mit Nichtstun ist hier nicht "nichts tuen" gemeint, sondern hier wird auf die daoistische Praxis des Wuwei verwiesen. Eine etwas sperrige Begriffserklärung von Wikipedia: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wu_wei

Schönes Wochenende allerseits!

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Sven
Sven
Jan 11
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Solch eine Interpretation habe ich schon vermutet. Aber ich glaube es war die erste Flaschenpost an die ich mich erinnere, bei der ich keinen Zusammenhang zw der Post und dem Zitat wahrnahm. Aber egal, denn das Zitat an sich inspiriert mich eh nicht.

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65.000?! In meinem Survival Durchgang (3x XP, wenn ich mich recht entsinne) habe ich kurz vor Ende aller Hauptaktivitäten (inkl. DLC) Level ~140 nach keine Ahnung, 80h oder so erreicht. Wie viel Ausdauer - respektive Langeweile - muss ich bitte haben, die 65k zu knacken? Wahnsinn...


Ähem. Wie immer eine schöne Post. Die "Flucht" in fremde Welten, in denen selbst das Chaotische geordneter wirkt, sei es nun in Videospiel, Literatur oder Musik, ermöglicht regelmäßig das bitter nötige Durchatmen. Einmal auf Standby, die Gedanken auf die Reise schicken, das verstaubte Gehäuse durchpusten und dann back to business as usual, dem Irrsinn gewappnet erneut ins verzerrte Angesicht blicken.

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Danke! Und: schön gesagt.

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Eine wieder sehr schöne Flaschenpost, danke! Meine Lieblingsstelle: „Oder es gibt gar keinen Fähigkeitenbaum mit sicheren Verbesserungen, sondern tatsächlich die Verstärkung all dessen, was man praktisch tut…“ Erst musste ich lachen, dann länger darüber nachdenken, auf jeden Fall ein sehr interessanter, nahezu philosophischer Gedanke, diese Übertragung von den in RPGs üblichen zwei Skill-Systemen auf die reale Welt!

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