Immortality: Ein erzählerisches Kunststück
- Jörg Luibl
- 17. Nov. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Nov. 2022
Erinnert sich jemand an Her Story aus dem Jahr 2015? Das Krimi-Abenteuer gehört für mich zu den erzählerisch kreativsten Spielen des letzten Jahrzehnts. Mittlerweile ist es für PC, iOS und Android erhältlich. Obwohl man sich nur über Videoclips durch eine Polizei-Datenbank wühlte, entstand eine unheimlich dichte, manchmal sogar surreale, an Silent Hill erinnernde Atmosphäre. Dass sich ein Spieldesign derart konsequent auf filmische Elemente konzentrierte, war der Idee von Sam Barlow zu verdanken.
Und damit kommen wir zu Immortality, denn das ist der aktuelle Streich des britischen Spieldesigners von Half Mermaid, der am 30. August für PC sowie XBS und gestern auch über Netflix für iOS und Android veröffentlicht wurde. Es geht um die Suche nach einer Schauspielerin namens Marissa Marcel, die plötzlich verschwunden ist. Sie trat zwar in drei Filmen 1968, 1970 und 1999 auf, aber die wurden nie veröffentlicht. Als Spieler kann man hunderte (!) real gedrehte Szenen aus diesen ansehen, sie pausieren und darin vor- und zurückspulen, um Hinweise oder Widersprüche zu entdecken.
An dieser Stelle will ich gar nicht mehr erzählen, sonst wird das eine Rezension. Falls ihr Her Story mochtet und Storytelling-Experimente mit Tiefgang sucht, solltet ihr auf jeden Fall in dieses detektivische Abenteuer abtauchen. Es konnte weltweit großes Lob einheimsen und wurde gerade bei den Game Awards in zwei Kategorien (Game Direction, Narrative) nominiert.
Im Sommer hab ich Immortality leider nicht besprechen können, aber vielleicht hole ich das bald nach - zur Not in der zweiten Breitseite. In der kommenden GEE 71 gibt es allerdings einen wunderbaren Artikel von Daniel Appel dazu, den ihr vielleicht noch aus Auf einen Whisky 005 kennt. Er beschreibt darin sehr nachvollziehbar, warum dieses interaktive Filmspiel eine besondere erzählerische Sogwirkung entfachen und als Meisterwerk gelten kann. Ich bin sehr froh, dass wir diesen Bericht im Heft haben.
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Schon wieder nicht auf der PS5?
Scheinbar ist Sony das neue MS.
Für Netflix Abonnenten kostenlos. Macht sich gut auf dem IPad.
0 Tests im deutschsprachigen Raum…
Sam Barlow ist einer der wenigen, auf dessen Spiele ich wirklich warte :-)
Mochte Immortality sehr.
Seufz..das sind jetzt schon zwei Spiele in einer Woche =)...aber vielleicht ist das was für die lange Bahnfahrt vor Weihnachten... Mal schauen was Daniel Appel schreibt
Immortality ist mir damals beim Reveal auf der Gamescom (?) schon positiv aufgefallen. Ich bin ein Fan solcher Filme und Spiele.
Her Stry war Bombe. Erica und Bandersnatch nicht schlecht. Telling Lies habe ich zwar, aber noch keine Zeit und Muse gefunden. Man muss sich da ja Zeit nehmen.
Ist halt Xbox. Und sowas will ich auf dem großen Fernseher und nicht auf dem Laptop sehen.
Mal schauen.