Nachdem sich Dragon Age: The Veilguard mit einem Trailer à la Fortnite und dem Fokus auf Superhelden-Action aus meiner Liste interessanter Rollenspiele (und vom letzten Rest des alten BioWare) verabschiedet hat, ist neben Avowed von Obsidian ein weiteres hinzu gekommen: In Clair Obscur: Expedition 33 führt man in einem rundenbasierten Abenteuer eine ungewöhnliche Expedition an: Man soll eine Malerin besiegen, die anscheinend die Welt namens Lumière mit ihren Bildern verflucht, indem sie eine immer jüngere Generation zum Tode verurteilt:
"Once a year, the Paintress wakes and paints upon her monolith. Paints her cursed number and everyone of that age turns to smoke and fades away. Year by year, that number ticks down and more of us are erased. Tomorrow she’ll wake and paint “33.” Tomorrow we depart on our final mission - Destroy the Paintress, so she can never paint death again."
Das Besondere an einigen Helden, wie dem Ingenieur Gustave: Sie sind 34 Jahre alt, kämpfen also zusammen (in einer bis zu sechsköpfigen Gruppe) um ihr Überleben, denn ihre Zeit läuft ab. Unter den anderen Abenteurern befindet sich die Gelehrte und vermutlich magisch begabte Lune, die Kriegerin Sciel sowie Maelle, die Stiefschwester von Gustave; weitere dürften demnächst folgen.
In den Gefechten orientiert man sich mit einem "reaktiven Rundenkampf" an japanischen Rollenspielen wie Final Fantasy. Man kann in Echtzeit ausweichen, kontern, kombinieren und gezielt Schwachstellen attackieren. Das sah zwischen der Anzeige von Schadenswerten wie 804, 886 & Co bis hin zu "Perfect!"allerdings recht generisch aus und ich hoffe, dass Sandfall Interactive taktisch und spielmechanisch noch mehr in petto hat. Oder anders: Dass die Substanz mit der Ästhetik mithalten kann.
Denn wie so oft in der Vergangenheit macht auch dieses französische Studio visuell neugierig: Auf Basis der Unreal Engine 5 entführt das Team aus Montpellier in eine Fantasywelt, die ästhetisch von der Belle Époque inspiriert wurde - der "Schönen Epoche", die man für das Europa des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts ansetzt, bevor der Erste Weltkrieg ausbrach. Man denkt innerhalb dieser Zeit natürlich umgehend an die Science-Fiction von Jules Verne und hofft auf eine kreativ inszenierte Spielwelt, die erzählerisch und hinsichtlich ihrer Motive vom Schema F abweicht. Clair Obscur: Expedition 33 soll für PC, PS5 sowie XBS erscheinen und steht ab sofort auf meiner Liste interessanter Rollenspiele des Jahres 2025.
Gerade die Anzeige von Schadenswerten und perfekten Parries (?) hat mich das Spiel sofort wieder streichen lassen. Rundenbasierte Kämpfe hätte ich ehrlich gesagt anhand des Trailers beim ersten Mal nicht erwartet. Beim zweiten Mal sieht man aber doch die sechs Charaktere oben links.
Irgendwie schade. Die Story und das Setting scheinen interessant zu sein.