Angekündigt: The Duskbloods (SW2) *Update*
- Jörg Luibl
- 2. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Apr.
Aktualisierung vom 4. April: Mittlerweile hat Nintendo drei Interviews zu The Duskbloods mit Hidetaka Miyazaki veröffentlicht, die mich allerdings immer noch im Nexus des Nebulösen zwischen Neugier und Skepsis verharren lassen. Darin bestätigt er, dass er der Director für das exklusive Switch-2-Abenteuer ist, das eigentlich für die erste Switch geplant war, aber aufgrund der Online-Features der Switch 2 habe man das Konzept angepasst. Es geht um ein auf Multiplayer fokussiertes Erlebnis als PvPvE, in dem bis zu acht Spieler sowohl gegen Spieler als auch gegen die Umwelt bzw. KI-Feinde antreten. Doch Miyazaki betont, dass sich FromSoftware damit nicht auch als Studio zukünftig mehr auf Online-Multiplayer konzentriert, sondern weiter Abenteuer für Solisten entwickeln wird.
Im ersten Interview gibt es nur ein paar Infos zur Story: Die Spieler schlüpfen in die Rolle von "Bloodsworn", die zusammen als "Duskbloods" bezeichnet werden, und die ähnlich wie Vampire dank eines speziellen Blutes übernatürliche Fähigkeiten besitzen; wobei FromSoftware sie nicht klassisch oder romantisch interpretiert. Sie kämpfen alle um das "First Blood", das man bei einem Ereignis namens „Dämmerung der Menschheit“ erbeuten kann, wenn man in verschiedene Zeiten und an verschiedene Orte reisen kann. Sprich: Es gibt keine einheitliche Spielwelt, sondern einen Mix von mittelalterlich bis neuzeitlich. Im zweiten Interview geht es um die Fähigkeiten der über ein Dutzend wählbaren sowie individuell modifizierbaren Charaktere, darunter das Sprinten, Doppel- und Supersprung, die leicht von der Hand gehen und von Waffen, darunter auch Schusswaffen, ergänzt werden sollen, die für Miyazaki zu den einzigartigen Ergänzungen der Action im Vergleich zu früheren Spielen gehören. Hinzu kommt, dass jeder Spieler ein mitkämpfendes Wesen beschwören kann. Alle Charaktere starten in einem Hub, bevor sie in den Online-Multiplayer mit bis zu acht Leuten reisen: Dort geht es nicht nur um Kämpfe bis zum letzten Bloodsworn, sondern auch um Teambildung gegen einen KI-Boss, der eine große Herausforderung darstellen soll. Interessant ist, dass es auch Siegpunkte gibt, wenn man Kämpfe vermeidet oder sich "opportunistisch" verhält. Hinzu kommen Ereignisse wie das Steingesicht aus dem Trailer, die vielleicht die Bedingungen ändern, so dass man sich anpassen muss. Danach landet man wieder im Hub, um unabhängig von Sieg oder Niederlage diverse Belohnungen zu erhalten und sich zu entwickeln. Miyazaki betont, dass er reines PvP gar nicht so mag und genug Abwechslung für Leute schaffen wollte, die im Multiplayer ihre eigenen Ziele verfolgen. Im dritten Interview geht es um die Story, die erneut fragmentiert erzählt wird. Allerdings nicht wie bisher, sondern über die Gegenstände in der Charakteranpassung als "Blutgeschichte und ihr Schicksal“ - man verändert demnach mit jeder neuen Ausrüstung die Fähigkeiten, das Aussehen oder über die Blutanpassung die eigene Rolle und Beziehungen zu anderen Spielern. Miyazaki gibt zwei Beispiele: Mit der Rolle “Destined Rivals” wird ein anderer Spieler zum Rivalen, den man finden und besiegen muss - wie eine Art persönliche Nebenquest. In der Rolle “Destined Companion" sucht man hingegen einen Gefährten und wird besonders belohnt, wenn man eine Bindung mit ihm eingeht. Miyazaki geht auch auf die geflügelten Ratten ein, die den Spieler wie die Feuerwächter aus der Soulsreihe mit Tipps unterstützen, die in ihrer niedlichen Form wohl ein Zugeständnis an Nintendo sind, wie er schmunzelnd hinzufügt.

Die ursprüngliche Meldung vom 2. April 2025:
Die größte Überraschung auf der Nintendo Direct war nicht, dass Nintendo die Switch 2 am 5. Juni veröffentlichen wird, übrigens für 469,99 Euro, sondern dass FromSoftware ein Spiel namens "The Duskbloods" tatsächlich exklusiv für die neue Konsole entwickelt, das im Jahr 2026 erscheinen soll.
Das klingt nicht nur im Titel nach Blut und Dämmerung, sondern wirkt im Trailer mit seiner gotischen Architektur und grotesken Gestalten wie ein Horror-Abenteuer aus der Welt von Bloodborne - wobei im Figurendesign auch Sekiro und der Werwolf Blaidd aus Elden Ring grüßen ließen. Ich war mir jedoch angesichts der erzählerischen Anspielungen wie "Carrier of Blood" für die Helden fast schon sicher, dass der Name Bloodborne am Ende fallen wird. Aber es handelt sich um ein neues Spiel mit diversen Charakteren vom klassischen Vampir bis zum Blechmann samt Düsenantrieb, die wohl unterschiedliche Fähigkeiten besitzen. Das wirkte wie ein wilder Mix, nicht immer ganz harmonisch und ließ mich etwas verwirrt zurück. Allerdings gibt es auch noch keine inhaltlichen Fakten. Es wird auf Nintendos Social-Media-Kanälen als "brand new multiplayer title" und bei FromSoftware als "PvPvE focused multiplayer action title" für bis zu acht Spieler beschrieben. Geht es also eher Richtung Elden Ring Neightreign? Wird das auch ein kooperatives Erlebnis oder ist das eine okkulte Steampunk-Stadt als Arena für Bündnisse und Kampf? Man wird bis Freitag warten müssen, denn dann will sich Hidetaka Miyazaki dazu äußern. Sicher auch dazu, ob das "sein" großes Projekt ist, das mal als "Project Spellbound" durch die Foren geisterte und von dem man mutmaßte, dass es in einer Stadt im 19. Jahrhundert spielen könnte.
Das beschrieb Miyazaki, der die Soulsformel verlassen und etwas kreatives Neues angehen wollte, nur vage als "abstract fantasy", die hinsichtlich des Multiplayers von Escape from Tarkov inspiriert sein könnte, das er gerne gespielt hat - da sind feindliche menschliche Spieler ein wesentlich höheres Risiko als in der Soulsreihe, aber sie sind auch potenzielle Partner. Geht The Duskbloods in diese Richtung? Aber würde man dafür tatsächlich diese Exklusivität eingehen und auch auf die Möglichkeiten von PC, PlayStation und Xbox verzichten? Mal abwarten, ich werde diesen Artikel am Freitag aktualisieren.
Noch kurz zu Bloodborne: Die Rechte am 2015 veröffentlichten PS4-Abenteuer liegen bekanntlich bei Sony. Die werden seit vielen Jahren von Fans nach einem Remaster, einer PC-Portierung und einer Fortsetzung gefragt. Warum da trotz offensichtlich hoher Nachfrage nichts passiert, weiß niemand so genau. Laut Shuhei Yoshida, dem ehemaligen Chef der PlayStation-Studios, der kürzlich Sony verließ, sei der Soulsvater zu beschäftigt. Und Yoshida spekulierte, dass sich Sony aus Rücksicht vor dessen enger Beziehung zu Bloodborne (es ist dessen Lieblingsspiel innerhalb der Soulsreihe) mit einem Remaster zurückhält. "He doesn't want anyone else to touch it, that's my theory - and the PlayStation team respects his wish."
Ich heiße Jörg Luibl, bin freier Journalist und biete mit Spielvertiefung seit November 2021 ein unabhängiges Magazin an, in dem die Kultur und nicht der Klick relevant ist. Ich arbeite alleine und verzichte komplett auf Werbung, Kooperationen sowie über KI erstellte Inhalte. Diese Alternative zum Reichweiten-Journalismus ist nur dank der Unterstützer über Steady möglich. Vielen Dank an alle Abonnenten!
Ich will überhaupt kein Multiplayer spielen und werde es mir hier zwei mal überlegen, ob ich es überhaupt haben will. Falls du einen Abstecher in das Spiel machen wirst, warte ich deine Meinung ab ;)
Ich habe den Artikel um eine Zusammenfassung der drei Interviews mit Miyazaki ergänzt.
Miyazaki mag es ja, sich auszuprobieren und dabei auch in unbekanntes Gebiet vorzudringen.
Von daher verstehe ich es, dass er sich auf dieses Projekt wohl nur zu gerne eingelassen hat.
Es wird spannend werden, was genau Miyzaki am Freitag tatsächlich durchblicken lässt.
Interessant ist, dass Nintendo im Grunde jetzt das macht, was sie anderen bisher immer vorgeworfen hat. Das trifft es nicht ganz, aber insgesamt erkennt man eine Tendenz bei Nintendo, die tatsächlich aufhorchen lasst. Nintendo scheint sich in der Gundausrichtung zu ändern.
Wie das enden wird, wird sich zeigen. Es gibt aber bisher nur wenig positive Beispiele.
Das Spiel an sich lässt mich völlig kalt. Wäre Miyazaki nicht selber am Steuer, würde ich das eher als ein kommendes zweites…
Also das es PvPvE sein soll, das ernüchtert mich jetzt auch ganz schön. Dieses "Label" schreckt mich momentan eher ab, als das es Interesse bei mir weckt. PvPvE hört sich für mich immer danach an: Ich kämpfe gegen Gegner in PvE, loote tolles Zeug, dann kommt ein anderer Spieler vorbei der besser ausgerüstet ist als ich, tötet meinen Charakter mit einem Schlag/Schuss und klaut mir all mein Zeug. Ende. ;-)
Mal sehen ...
Genau mein Setting: Steampunk Gothic Vampir ...
Aber dann "Extraction"-Multiplayer ... schade. Naja, mal abwarten!