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Angekündigt: Kingdom Come: Deliverance 2 (PC, PS5, XBS)

Schon für das Ende des Jahres 2024 haben die Warhorse Studios das mittelalterliche Rollenspiel Kingdom Come: Deliverance 2 für PC und Konsolen angekündigt. Man knüpft an die Ereignisse im Böhmen des 15. Jahrhunderts an und will nahezu alles verbessern. Aus dem lokalen Konflikt rund um den jungen Heinrich, der zunächst nur auf Rache an den Mördern seiner Familie sinnt, soll sich ein Abenteuer von königlicher Tragweite entwickeln, bei dem man seine Rolle vom edlen Ritter bis zum Schurken frei interpretieren kann. Begleitet wird man dabei von Sir Hans Capon, der ebenfalls von einem Schauspieler verkörpert wird:



Das damalige Rollenspiel, das erst am 15. März 2024 für Switch erschien, bezeichnet Studiochef Daniel Vávra im Trailer als Konzept eines unerfahrenen Teams, das nicht alles verwirklichen konnte. Der Vorgänger gehörte 2018 zu den weltweit ambitioniertesten Spieleprojekten, aber wurde unfertig veröffentlicht und litt zum Start unter vielen Fehlern in Quests sowie im Figurenverhalten. Sie trübten das Erlebnis in der ansonsten lebendigen, angenehm entschleunigten Welt. Ich schrieb damals:


"Auf der einen Seite kann ich so vieles loben, von der guten Regie und kreativen Aufgaben bis hin zu den vielen Konsequenzen sowie subtilen Ansätzen der Erkundung, die modernen Automatismen mit wohltuendem Anspruch begegnen - hier wäre eine richtig gute Wertung möglich gewesen! Aber auf der anderen Seite wird das immersive Erlebnis, das vor allem von den idyllischen Landschaften sowie dem tollen Artdesign getragen wird, immer wieder von Inkonsequenzen gestört, wenn Bewohner nicht reagieren, Wettbewerbe kaputt sind oder die KI dämlich agiert. Für jeden positiven Punkt musste ich einen negativen notieren, so dass auch das taktisch gelungene Kampfsystem nicht so glänzen kann wie ich es erhofft hatte. Unterm Strich ist Kingdom Come: Deliverance trotz der ernüchternden Qualität der richtige Schritt, der hoffentlich weiter verfolgt wird."


Jetzt freut es mich, dass das mittlerweile auf über 250 Mitarbeiter angewachsene Studio nicht das Szenario oder den Ansatz wechselt, sondern sowohl dem Spätmittelalter als auch dem simulativen Rollenspiel treu bleibt. Man erweitert die Welt nicht nur um mehr Landschaft, Burgen und Städte, sondern betont im Video, dass man sich spielmechanisch weiter an klassischen Computer-Rollenspielen orientiert, so dass man auch vieles frei ausprobieren und von seinen Taten überrascht werden kann.


Man will das Ruf-, Verbrechens- und Diebstahlsystem erweitern, so dass sich langsam eine ablehnende Stimmung gegen Heinrich aufbaut, sollte er z.B. in einem Dorf öfter beim Plündern oder anderem Unfug erwischt werden. Das Figurenverhalten sowie die Reaktionen der Bewohner sollen insgesamt vielfältiger ausfallen.



Auch das im Vorgänger noch recht spröde Kampfsystem soll authentischer wirken, indem es dynamischer inszeniert wird, ohne dass die situative Spannung dabei verloren geht; mit dabei sind neben Armbrüsten auch erste Schusswaffen. Wer es weniger konfrontativ mag, soll auch seine rhetorischen Fähigkeiten verbessern, sich aus brenzligen Situationen herausreden bzw. andere Leute überzeugen können.



Dabei wollen sich die Tschechen sowohl auf der Ebene des Spieldesigns als auch der Präsentation mit den ganz Großen messen, was u.a. durch fünf Stunden Zwischensequenzen und den Einsatz von Schauspielern untermauert wird. Das technische Fundament für die erweiterte Spielwelt kommt übrigens erneut von der CryEngine, die hinsichtlich der Wälder schon einige ansehnliche Szenen liefert.



Sehr gespannt bin ich auf die historische Burg Trosky, die heute leider nur noch aus verfallenen Ruinen besteht. Hinzu kommt die Stadt Kuttenberg, das heutige UNESCO-Welterbe Kutná Hora, in deren gotischem Dom der Trailer gedreht wurde.


Silberminen in Kutná Hora, 1490er Jahre, Galerie Středočeského kraje, gemeinfrei.

Kutná Hora ist ein beschauliches Städtchen in Tschechien, aber u.a. dank der Silberminen entwickelte sie sich vom 12. Jahrhundert an zu einer der reichsten und wichtigsten Städte im kunterbunten, von zahlreichen Dynastien und Machtinteressen umkämpften "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation".


Laut Daniel Vávra ist Kuttenberg im Spiel "viel zu groß" geworden. Man soll nahezu jeden ansprechen und zahlreiche Orte wie Badehäuser erkunden können. Ich bin dann mal gespannt auf die Tavernen - und ob sie an die Lebendigkeit von Kettenkratz aus Horizon Forbidden West herankommen.


Auf jeden Fall steht Kingdome Come: Deliverance 2 jetzt in der Top 9 meiner Wunschliste - siehe Kurs. Und ich gehe einfach mal davon aus, dass die Qualitätssicherung diesmal genauso professionell arbeitet wie die Regie des Trailers.


(Bilder: Kingdom Come: Deliverance 2, Warhorse Studios, offizielles Bildmaterial)


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