Falls ihr euch nur ansatzweise für Brettspiele, Kultur und Geschichte interessiert, kann ich diese zehnte Folge nur wärmstens empfehlen! Das war so interessant, dass ich am liebsten noch eine Stunde weiter diskutiert hätte. Und keine Bange: auch Videospiele sind dabei.
Vielleicht ist im Gespräch mit Lukas Boch sogar eine Art vergleichende Analyse entstanden: Was sind die Unterschiede zu digitaler Unterhaltung? Welchen kulturhistorischen Merkmalen kann man auch am Tisch nachspüren? Warum wurden Magic-Karten gebannt? Gibt es Immersion im Brettspiel? Das sind nur einige Facetten, wir sprechen auch über Ernst und Spaß, über Wargames und Religion sowie konkrete Aufsätze zu Themen wie Kolonialismus oder Rassismus.
Lukas Boch beschäftigt sich als "Boardgame Historian" akademisch mit analogen Spielen, hat eine Ausstellung dazu organisiert und arbeitet an seiner Dissertation "Kirchenhistorische Motive des Mittelalters im modernen Brettspiel".
Er ist Teil des Vorstands des „Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele“ (AKGWDS) - einem Netzwerk, das sich mit Geschichte und digitalen Spielen beschäftigt.
Zudem ist er mitverantwortlich für die Website „Mittelalter Digital“ und die dazugehörige Online-Zeitschrift an der ULB Münster.
Viel Spaß mit dem Podcast!
Na wunderbar, was für ein Hörvergnügen!
Da dachte ich doch so zuletzt bei mir, dass mal was zum Thema "Geschichte/Kultur(Historie) des Spielens" doch schön wäre, insbesondere da ich Deine "Spezialausflüge"in diese Richtung auf 4P immer sehr genossen habe. Und schwuppdiwupp, Wunsch erfüllt!
Sehr gelacht habe ich ob des Initiationsritus. Bei mir war es Skat auf Familienfesten, zelebriert von meinem Vater und meinen 2 Onkeln.
Dazu noch der Input mit dem Museum in der CH, da ich da wohne ist das jetzt mal oben auf der Liste!
Noch eine Frage, was legst du denn auf, wenn du Nemos War spielst?
Im Nachgang zum Podcast habe ich heute in der Mittagspause mal die angesprochenen Webseiten angeschaut.
Insbesondere Mittelalter digital https://mittelalter.digital/ (bitte noch verlinken) sieht cool aus. Die Kombination "Wissenschaftler die wissen wovon sie reden plus verständliche Präsentation mit Spaß dabei" ist immer top.
Dann bin ich zur Beantwortung der Frage "wer macht den sowas [cooles]" auf die Team-Sektion gegangen https://mittelalter.digital/team
Dort ganz unten am Redakteur "Vlad Cotuna" hängengeblieben. Wegen des coolen Namens. Der studiert an der Uni Salzburg, die sich aus mir unklaren Gründen "Paris Lodron Universität Salzburg" nennt. (Ich nenn mein Gästeklo jetzt "Sorbonne"...)
Das ist aber nicht der Punkt. Punkt ist: er betreibt einen Podcast namens "Culture on Demand" der sich mit der Geschichtsvermittlung via Videospielen beschäftigt.
Das macht…
Wow, cooler Podcast. Für mich losgelöst von den Easy-Wins mit der Ex-Redaktion klar die beste auf "einen Whisky" Folge. Einfach weil es die beiden Worte des Domain-Namens, nämlich "Spiel" und "Vertiefung" aufs schönste verbindet.
Und das obwohl ich selbst fast keine Brettspiele spiele. Aber das Thema ist "Spiele", und die Faszination ist dieselbe. Deswegen habe ich immer Spass daran, mehr über Spiele zu erfahren. (So wie ich mich auch über Returnal freue und gerne darüber lese, ohne selbst eine Playstation zu besitzen oder besitzen zu wollen.)
Die sanfte Münster-Romantik hat meinen Wohlfühl-Faktor dabei sicher nochmal erhöht: hier habe ich selbst meine Uni-Zeit verbracht (und war tatsächlich 1993 Münsteraner, im Grundstudium)
Und ob ich will oder nicht, muss ich natürlich die…
Danke für diesen Podcast! Wiedereinmal eine neue Facette zu :-)
Hatte beim Schach der Wesir (bevor die Dame eingeführt wurde) dann das gleiche Move-Set wie der König? War es also damals komplett symmetrisch?
Zur Damen-Thematik fällt mir auch noch auf, dass (anders als beim Skat) die Damen beim Doppelkopf auch viel stärker sind als die Könige. Hat das vielleicht einen ähnlichen Hintergrund?
Ich hätte auch gerne noch mehr über das Promotionsthema gehört ;-)
Sehr interessanter Podcast, danke. Bei den Nebelwänden denke ich auch mit etwas Wehmut an die gut gemachten Anleitungen mit Beschreibungen von Spielmechanik und Setting aus der Zeit mit den grossen Spieleboxen - bei Alpha Centauri war mir vor dem Spiel wesentlich klarer, was was ist und macht, als beispielsweise bei Crusader Kings 3. Das ist bei Brettspielen auch besser.