Flaschenpost #139: Brettspiele als Spiegel.
- Jörg Luibl
- 7. März
- 2 Min. Lesezeit
Wie soll das Spiel des Lebens denn Spaß machen, wenn nur noch gepöbelt, getrickst und bis zum Game Over mit der Erde gepokert wird, ohne dass sich Leute an Anstand und Regeln halten? Oder war das schon immer so, dass es nur um Gewinne und Macht ging? Sind wir eine Spezies von Brandstiftern? Nur Sloterdijk lesen, den Kopf schütteln und abwinken reicht mir als Historiker und Spieler jedenfalls nicht, wenn ich mal wieder an der Realität verzweifle. Also suche ich nach erfrischenden Quellen gegen den schleichenden Zynismus. Und weil ich gerade vor einer bunten Brettspielwand stehe, kletter ich gedanklich mal da rein. Immerhin spielt sich dort die komplette Geschichte der Menschheit von der Antike über das Mittelalter bis zur Neuzeit ab ...

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Ich heiße Jörg Luibl, bin freier Journalist und biete mit Spielvertiefung seit November 2021 ein unabhängiges Magazin an, in dem die Kultur und nicht der Klick relevant ist. Ich arbeite alleine und verzichte komplett auf Werbung, Kooperationen sowie über KI erstellte Inhalte. Diese Alternative zum Reichweiten-Journalismus ist nur dank der Unterstützer über Steady möglich. Vielen Dank an alle Abonnenten!
Es wurde ein drittes Styx-Spiel angekündigt und Jörg schreibt nicht darüber. Eieiei!
Ich habe so Bock drauf, nach vielen Jahren geht's weiter, hätte ich nicht mehr erwartet.
"Demnach wäre Europa im Jahr 2030 zumindest geeint". Eine schöne Spielprämisse, die Imperial 2030 damit bietet. In der Tat eine der größtmöglichen Hoffnungen und was für eine zivilisatorische Erfolgsgeschichte das doch wäre! Diese Hoffnung darf man wohl tatsächlich real haben. Gar die Welt politisch vereint? A man can dream...
Für ein wenig Optimismus - gerade bei Diplomacy führt kurzfristige Lügen und Hintergehen nicht unbedingt zum langfristigen Erfolg. Ich habe mich da viele Jahre auf Turnieren herumgetrieben und gerade die erfolgreichen Spieler sind häufig verlässlich, lügen quasi nie und spielen das langfristig.
Am Ende kann nur einer gewinnen, es ist wettkampforientiert aber ganz viel an dem "ending friendships since ..."-Klischee wird ironisch kultiviert.
Da gibt es immer wieder mal überraschte Artikel, hier ein netter von vor ein paar Jahren https://www.popularmechanics.com/culture/gaming/a34043608/winning-diplomacy-strategy-andrew-goff/ und wenn ich den portraitierten Andrew Goff nicht kenne, ist vieles davon aus eigener Erfahrung passend.
In gewisser Weise eine Hoffnung, bei Brettspielen werden die größten Rüpel schnell rausgeschmissen und nicht wieder eingeladen.
Der arme Mac Gerdts wurde gleich doppelt falsch geschrieben. ;-)
Axis & Allies ftw \o/
Zumindest wenn man mal ein ganzes Wochenende in einer angedunkelten, stickigen Bude verbringen will. Früher wurde wenigstens noch geraucht. Sogar Tabak.