Gespräch: Über Microsoft, die Gier und die Angst
- Jörg Luibl
- 16. Mai 2024
- 1 Min. Lesezeit
Ich spreche mit Eike Cramer, meinem langjährigen Kollegen bei 4Players, der übrigens kürzlich seinen YouTube-Kanal startete, über die aktuellen Studioschließungen bei Microsoft - darunter Arkane Austin (Redfall, Prey), Tango Gameworks (Hi-Fi Rush, The Evil Within, Ghostwire: Tokyo) und Alpha Dog Games (Mighty Doom).
Wir diskutieren über Gier und Kapitalismus, versuchen den unverständlichen Trend hin zu Massenentlassungen und Schließungen selbst erfolgreicher Studios, die gute Spiele abliefern, zu beleuchten, der auch von Sony, Take-Two & Co verfolgt wird. Wir blicken auf den bemerkenswert mutigen Kommentar von Dinga Bakaba, Co-Creative Director bei Arkane Lyon, der bereits Angst um sein Studio hat und seinen Arbeitgeber Microsoft mit einem "Please Stop" an dessen Verantwortung erinnert. Außerdem streifen wir die Unterschiede zu Nintendo oder Valve.
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Hmmm mutig. Wenn man derartige Kritik als normaler Lese und Forum User äußert, wird man normalerweise als Fanboy gebrandmarkt, geteert und gefedert.
Wie zahm die Kommentare hier im Thread sind. Stellt euch mal vor wir wären jetzt noch auf 4P. 😂
Was ich noch erwähnen möchte, weil Nintendo in dem Gespräch beinahe als Ritter in strahlender Rüstung rüberkommt:
Ja, Nintendo hat sich nicht an der Kündigungswelle beteiligt. Das hat aber unter anderem auch kulturelle Gründe. Seit dem Tod von Iwata-san hat sich zwar auch bei Nintendo etwas bei den Arbeitsbedingungen getan, aber auch da ist jetzt nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Dylan Cuthbert (Star Fox) verglich das Arbeiten bei Nintendo mit dem Arbeiten in einer Fabrik. Da hat sich aber bestimmt doch was getan. Aber auch Koichi Miura (Tears of the Kingdom) meinte, dass das Arbeiten bei Nintendo die Hölle ist. Zumindest, wenn man keins der kreativen Genies ist. Nintendo sei zwar kein schlechter Arbeitgeber, empfehlen würde er es ohne weiteres…
Der Giftdrops :)
Möchte gar nicht wissen, wie viele Games Pässe man verkaufen müsste, um die 70 Mia. wieder reinzufahren.
Gleichtzeitig müssen Blockbuster finanziert werden, um den Pass attraktiv zu halten. Da wäre man bestimmt froh, um die paar Walnüsse, die man billig dazwischen schieben könnte, hätte man sie nicht aus dem Fenster geworfen.
Gleichzeitig frage ich mich aber auch, ob Walnusshändler diese Pass-Spiel ewig mitmachen werden. Bei Spotify arbeiten die meisten Künstler auch nur für einen Hosenkopf, machen das Angebot attraktiv, wärend die Grossen alles bekommen.
Die Aussage von Greenberg darf man nicht überbewerten. Klar, es ist jetzt ein Meme, aber es ist nix anderes als Marketinggewäsch. Greenberg antwortete damit ja auf damals umgehenden Gerüchten, dass Hi-Fi Rush kein finanzieller Erfolg sei. Rausgeholt wurde das Zitat ja jetzt erst wieder durch Jeff Grubb.
Selbst Redfall wurde ja von Sarah Bond gewissermaßen verklärt ("What I actually see is love").
Man muss da auch die jeweiligen Kalenderdaten ansehen. In der Zeit passierte sehr viel bei Microsoft und den eingekauften Publisher und auch den Developer Studios.
Tango hatte gar nicht mehr so viel Personal und Mikami war auch weg. Angekündigt war, dass sie ein Sequel zu Hi-Fi Rush machen wollten, sie dafür aber mehr Personal benötigten.
Ich versuche da…
Juhuu, wieder Eike! Wird alsbald gehört. Ein tatsächlich wichtiges und besprechenswerte Thema. Ich hatte die angebliche Krise Ende Februar bereits einmal ausführlich unter den Branchen News hier im Forum kommentiert und würde das weiterhin so stehen lassen.