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Signalis: Horror aus Hamburg macht neugierig

Kleine Spiele haben es in der Flut an Ankündigungen immer schwer, auf sich aufmerksam zu machen. Vor allem, wenn sie kurz in einer Trailersammlung auftauchen und sich nur wenige Sekunden zeigen können. Aber falls es hier auf den ersten Blick funkt, machen sie anscheinend etwas richtig.


Signalis wurde vom Hamburger Team rose-engine zwar schon 2020 angekündigt, aber hat mich erst jetzt so neugierig gemacht, dass es direkt nach diesem Video auf der Liste künftiger Besprechungen gelandet ist. Aber woran liegt das? Welche Assoziationen werden geweckt? Was hat mich ganz konkret geködert? Schaut erstmal selbst, bevor ich versuche, meine Eindrücke zu erläutern:



Köder 1: Das Artdesign ist gelungen, vermischt Anime-Einflüsse in einer Pixelkulisse, die an alte Horrorfilme, Spiele und die Computertechnik der 80er angelehnt ist - das trifft meinen Retronerv. Was mir sehr gut gefällt sind die schlurfenden Monster, die an die grotesken Kreaturen aus Silent Hill wie Pyramid Head erinnern. Diese Nähe weckt natürlich auch erzählerische Hoffnungen, denn vor allem Teil 2 ist ein Meisterwerk des Survival-Horrors, womit ich zum zweiten Köder komme.



Köder 2: Das Storytelling setzt anscheinend auf mysteriösen Horror. Man erkennt ein Buch namens "The King in Yellow" - dieser Klassiker der Horrorliteratur von Robert W. Chambers wurde durch True Detective wieder populär und nicht nur Freunde von H.P. Lovecraft kennen vermutlich die Bezüge zum König in Gelb. Die Heldin stürzt ja auf einem fremden Planeten ab, sucht ihren verschollenen Kameraden und hat Visionen. Das könnte surreale Sequenzen beinhalten, die ja auch Returnal sehr gut standen.




Köder 3: Der Rhythmus gefällt mir. Köder 1 und 2 waren nur Facetten, denn interessant wurde das Spiel für mich tatsächlich durch seine dargestellte Langsamkeit: Trotz der Schusswaffe und Echtzeit scheint bedächtiges Vorgehen in engen Räumen im Vordergrund zu stehen. Die erzählerischen Hinweise sowie angedeuteten Rätsel könnten zum Adventure-Flair beitragen. All das sieht aus wie Survival-Horror der alten Schule, den ich bis heute sehr schätze. Was die Assoziationen betrifft, hat das kleine Team also schon sehr viel richtig gemacht - zumindest in Hinblick auf meinen Spielertyp.


Aber bei aller Neugier: Die kann sich in Luft auflösen, wenn das Spiel seine ambitionierten Motive nicht harmonisch zusammen bringt. Da gibt es einigeBeispiele von gut gewollt und schlecht gemacht. Daher bin ich gespannt, wie sich das Abenteuer in der Rolle von Elster, der Replikantin, nach ein, zwei Stunden anfühlt.


Immerhin muss man nicht befürchten, dass Signalis wie etwa Eitr (das mich ähnlich geködert hat) irgendwann vom Radar verschwindet. Es soll am 27. Oktober für PC, PS4/5, XBS und Switch erscheinen.


(Bilder: Signalis, offizielle Webseite)



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