Was hat es mit dem Helden als Gestalt in Sage und Spiel auf sich? Wie hat sich das Bild des Helden vom Mittelalter bis heute verändert? Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Helden in Literatur und Spiel? Und wer wäre heute ein Held? Darüber spreche ich mit Florian Nieser.
Der promovierte Literaturwissenschaftler kennt sich bestens mit Helden des Mittelalters aus und versucht Verbindungen zu Videospielen herzustellen.
Für die Zeitschrift Paidia hat er den Artikel Immersion, Virtualität und Affizierung in mittelalterlicher Literatur und digitalem Spiel geschrieben. Im transcript-Verlag hat er die Sammlung Die Dechiffrierung von Helden mit interessanten Aufsätzen zum Thema herausgegeben, die sich auch mit Superhelden, Comics und Videospielen beschäftigen.
Aktuell ist Florian beim Center for Digital Humanities (HCDH) in Heidelberg aktiv. In der Trinkpause hat er sich ein Bier namens Edelstoff von Augustinerbräu gegönnt, bei mir war es zum ersten Mal ein japanischer Whisky, und zwar ein Kensei Blended, der mir sehr gut geschmeckt hat. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Christian!
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Ich sah Letzt eine Doku auf arte zu Nord Korea und Kim Jongs Schwester, da musste ich kurz an euren Podcast denken und die Frage, wie moderne Helden wohl aussehen mögen. Da kommt es wohl vor allem darauf an welche Sichtweise man hat, welchen Standpunkt und auch Bildung. Da wird ein ganzes Land dazu erzogen seine "Helden" zu ehren. Gruselig, da sie ja so gut wie keine Wahl haben dem System zu entkommen. Und dann folgen Millionen.
Für westlich, liberal aufgeklärte mag das ein Herrscher/in sein, für Millionen aber ein Held oder eine Heldin.
Tja.. und da denkt man dann so drüber nach, nur weil man eigentlich Videospiele mag. 😅. Klasse Podcast und so ziemlich der Grund warum Spielvertiefung was…
Erneut vielen Dank für die Gespräche!
Ich fand besonders das Skizzieren einer Heldengeschichte im modernen Setting spannend :-) Der Bundeskanzler als König fühlt sich irgendwie nicht so episch an...
Einer der wichtigsten Helden, wenn auch nicht der bekannteste, ist wahrscheinlich Dschingis Cohen. Vielleicht besser bekannt als Cohen der Barbar.
Im Grunde sind alle Spielerfiguren in den heutigen Videospielen dem mittelalterlichen Heldenbild nachempfunden. Einerseits können diese Helden mehr als der Normalsterbliche, andererseits sind sie so bodenständig, dass der Normalsterbliche sich teilweise in dem Helden wiedererkennen kann. Man kann eine Beziehung zu ihm aufbauen. Sozusagen auf einer empathischen Ebene.
Ist der Held nicht nahbar, dann ist er unsympathisch.
Etymologisch leitet sich der Held ja vom althochdeutschen helid ab, was einen tapferen Kämpfer meint. Das englische hero leitet sich vom griechischen hērōs ab, was einen Halb-Gott bezeichnet. Erst in der Neuzeit (17. Jahrhundert) ändert sich die Bedeutung auch zum Mann, der große…