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Elden Ring zeigt sich

Vor knapp 150.000 YouTube-Zuschauern hat Bandai Namco in einer Viertelstunde frische Spielszenen aus Elden Ring präsentiert und das Gezeigte kommentiert. Man konnte bereits erkennen, wie viel von der traditionellen Seele in diesem Abenteuer von From Software steckt: Demon's Souls, Dark Souls sowie Bloodborne ließen in vielen Situationen grüßen - meist angenehm böse.


Die Kämpfe haben Konter, Waffenwechsel, Spezialangriffe, Haltungsbrüche und hinterhältige Attacken gezeigt. Das Beschwören sowie die Magie haben nicht nur neugierig gemacht, sondern sahen toll aus. Das Kreaturendesign wirkte vom einfachen Soldaten bis zum Halbgott klasse, die Landschaft angenehm abwechslungsreich, mit stimmungsvoller Beleuchtung bei weiter Sicht. Auch das Charaktermenü dürfte bei Veteranen ebenso Heimatgefühle ausgelöst haben wie das skurrile Gespräch mit Iron Fist, der sprechenden Tonne. Auch der Humor ist bei allem Pathos wieder dabei.


Aber nicht nur das Anknüpfen an bewährte Tugenden hat mir gefallen: Ich freue mich auf die neue Art der Erkundung im Gelände, wenn auch mal das Umgehen und Schleichen relevant ist - das fühlte sich fast nach taktischem Infiltrieren an. Zusammen mit dem Reiten samt der hohen Sprünge an Geisterquellen deutet das auf sehr schöne Tempo - und Gefahrenwechsel hin. Hinzu kommt eine edle Karte, die ich beschriften kann. Und, noch interessanter: die ich um Bruchstücke erweitern kann. Gerade diese Kleinigkeiten sind wichtig.


Allerdings scheint es einen Kompromiss zu geben, der mir bisher nicht gefällt: Man kann im Sattel, aber auch zu Fuß endlos in die Tiefe stürzen - ohne Schaden zu nehmen? Das mag die Erkundung flüssiger gestalten, aber raubt ihr gerade im Gebirge oder über den Dächern einer Burg die Gefahr. Ich bin mal gespannt, ob das an den Charakterfähigkeiten des Helden lag und wie sich das letztlich beim Spielen anfühlt. Denn andere Gefahr gab es genug!


Außerdem, auch sehr wichtig: Rätsel und Geheimnisse. Elden Ring darf sich nicht auf die Weite verlassen, sondern muss auch lokal, in Burgen und Dungeons, eine Vielfalt an Abenteuern und Erlebnissen anbieten. Dazu gehören nicht nur Schätze, sondern versteckte Wege, tückische Fallen, Mauern, die man einreißen kann, Spiel mit Licht und Dunkel oder kleine Aufgaben sowie Entscheidungen im Gespräch mit Nebencharakteren. Dieses ganz wichtige Element der Interaktion, das auch das erzählerische Fundament von George R. R. Martin zum Vorschein bringen und die Ereignisse der Welt so verbinden könnte, dass man so richtig abtaucht, war in dieser kurzen Zeit natürlich noch nicht erkennbar.


Spürbar war allerdings meine Gänsehaut in einigen Szenen. Und das erlebe ich bei einer Präsentation von Spielszenen äußerst selten. Diese Vorfreude teilen sicher hunderttausende Souls-Freunde da draußen. Angesichts der etablierten Konkurrenz in offenen Welten (vor allem The Legend of Zelda: Breath of the Wild) sowie den eigenen Ansprüchen, muss From Software natürlich besonders abliefern. Mein Gefühl sagt mir: Hier ist etwas im Anmarsch, das epische Zeichen setzen könnte. Das war nur eine kurze Erkundung - ich werde hoffentlich bald genauer hinsehen und spielen können. (Bilder: Pressematerial von Bandai Namco, offizielle Webseite Elden Ring)

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