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Vertiefung (Teil 3): Germanische Mythologie

Herzlich willkommen zur dritten Folge der Vertiefung "Germanische Mythologie", die in mehreren Teilen als exklusiver Podcast für Steady-Unterstützer erscheint. Angesichts der Veröffentlichung von God of War Ragnarök plane ich neun Folgen, um das Spiel bis zum Release am 9. November zu begleiten.


Odin, Bild von Johan Georg Otto von Rosen, aus einer schwedischen Ausgabe der Edda von 1893, gemeinfrei.

In der ersten Folge ging es u.a. um die heilige Zahl Neun sowie um den Begriff der Germanen, der von Caesar für die Völker rechts des Rheins populär gemacht wurde. Ich habe einige historische Hintergründe erläutert, die die Vielfalt und Dynamik von den Kleinstämmen der Kaiserzeit über die großen Stammesverbände der Völkerwanderung bis hin zur Wikingerzeit zeigen sollten.


In der zweiten Folge habe ich anhand des aktuellen Trailers von God of War Ragnarök einige gesellschaftliche und juristische Vorstellungen zu Rache, Familie, Ehre und Heil vorgestellt, um deutlich zu machen, wie stark sich diese von unseren modernen Ansichten unterschieden. Zudem habe ich auf die schwierige Quellenlage hingewiesen, weil sehr wenig Schriftliches von den kontinentalen Germanen überliefert ist.


Doch bevor ich im vierten Teil auf den gut dokumentierten dichterischen Kosmos der Edda eingehe, der vielen vielleicht vertraut ist, möchte ich versuchen, etwas tiefer zu wühlen, um auf einige unbekanntere Aspekte germanischer Vorstellungswelten aufmerksam zu machen.


Also: Was weiß man über die Weltschöpfung abseits der berühmten Völuspa und der Erzählungen von Snorri Sturluson? Was weiß man über Götter und Kulte, bevor Asgard als Halle in den Himmel verlegt und Odin zum Allvater wurde? Gibt es überhaupt ältere Spuren?


Ihr findet diese Podcast-Reihe wie erwähnt nur bei Steady.

Hier eine kleine Literaturauswahl für alle, die in das Thema einsteigen möchten:

Die Edda, Felix Genzmer, Diederichs 1995.

Germania, Tacitus, Artemis & Winkler 1991.

Germanische Mythologie, Wolfgang Golther, Athenaion, 1895.

Lexikon der germanischen Mythologie, Rudolf Simek, Kröner 1984.

Das Reich und die Germanen, Herwig Wolfram, Siedler 1990.

Die Wikinger, Régis Boyer, Klett-Cotta, 1995.

3 Comments


Qugart
Qugart
Sep 26, 2022

Coole Sache das.

Ich persönlich sehe da ja den Clash der Kulturen. Auf der einen Seite die Jungs und Mädels aus dem Neolithikum, auf de anderen Seite dann indogermanische Einflüsse. Plus der ganze Mischmasch aus dem, was man jetzt schlicht als Völkerwanderung bezeichnet.

Es gibt halt leider keine Aufzeichnungen davon. Bzw. ist das was man da so hat, alles andere als eindeutig und wird meist im Zusammenhang von deutlich späteren Ereignisse erklärt.

Selbst Snorri ist da ja ein Opfer der Zeit. Wenn mich jetzt nicht alles täuscht ordnet er Freyr einmal den Asen und einmal den Wanen zu.

Wäre er aktueller würde ich das der politischen Lage zu der Zeit zuschreiben. So ist es, denke ich, nur eine Übernahme aus…

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Qugart
Qugart
Sep 27, 2022
Replying to

Danke für die Aufklärung. Ich bin im Altertum (also alles vor dem Frühmittelalter; eigentlich erst ab Pippin und so) nicht ganz so sattelfest. Da vermischt sich einiges bei mir von Hörensagen und Bauchgefühl und bin mir da auch nie so sicher, wo denn die einzelnen Kulturen so alle saßen und vor allem, wohin die sich dann so bewegt haben.


Wenn ich das richtig verstanden hab, dann sind die Jastorfer also quasi die Vorgänger der Warnen. Oder so.


Ach Gott, es gab so viele germanische Stämme und Gruppen.

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