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Little Orpheus: Mit Ivan zum Mittelpunkt der Erde

Es gibt immer wieder kleine Abenteuer, die mit ihrem besonderem Charme aus der Masse an Spielen herausstechen - dazu gehört Little Orpheus. Der Plattformer wurde jetzt von The Chinese Room (Dear Esther, Amnesia: A Machine for Pigs) für den 1. März für PC und Konsolen in erweiterter Version angekündigt. Ich habe ihn schon über Apple Arcade auf dem iPad gespielt und sehr viel Spaß damit gehabt, denn hier trifft süffisanter Humor auf eine wunderbare Inszenierung, die mich an gute Zeichentrickfilme und einige Abenteuer von Jules Verne erinnerte. Allerdings lief es auf dem iPad nicht ganz flüssig und man musste sich ein wenig an die unbeholfen anmutenden Bewegungen gewöhnen.



Worum geht es? Im Jahr 1962 schlüpft ihr in die Rolle von Kosmonaut Ivan, der drei Jahre als verschollen galt. Angeblich hat er seinen "Raketenbohrer" samt Atombombe auf der Reise zum Mittelpunkt der Erde verloren. Er erzählt seinem misstrauischen russischen General eine unglaubliche Geschichte. Genau dieses Abenteuer spielt man über acht Kapitel rückblickend, indem Ivan von links nach rechts laufend, springend und kletternd exotische Kulissen erkundet. Der spielerische Anspruch hält sich in Grenzen, man erlebt ein eher entspanntes und nur manchmal forderndes Jump'n Run.



In der ersten Szene humpelt man wie ein Zwerg durch eine blau wabernde Pilzwelt, während der General einem Fragen stellt und im Hintergrund ein riesiges Trümmerteil mit Hammer und Sichel sichtbar wird. Immer wieder spielt die Regie mit monumentalen Ansichten in der Distanz. Ivan schlittert durch einen prähistorischen Dschungel, hangelt und schwingt an Lianen, während die Story auf charmante Art, mal mit dem General, mal in Monologen erzählt wird. Sehr cool sind die vielen Überraschungen auf der Reise, so dass nie Langweile aufkommt.



The Chinese Room inszeniert ein "fantastisches" Abenteuer im Stile von Jules Verne, das von Filmen wie Flash Gordon inspiriert wurde - Farben, Humor und Monster erinnern an einige Pulp-Klassiker der Science-Fiction. Auch die tolle Musik (von Jessica Curry und Jim Fowler) komponiert sowie die Umgebungsgeräusche sorgen dafür, dass man sich tatsächlich mittendrin in dieser abgefahrenen Story fühlt; mit Kopfhörern am iPad war das ein klasse Erlebnis.


Falls ihr erzählerisch geprägte Jump'n Runs wie Inside, Little Nightmares, Limbo oder Oddworld mögt, könnte euch Little Orpheus für drei bis vier Stunden richtig gut unterhalten. In der "Definitive Edition" für PC, PlayStation, Xbox und Switch soll es ab 1. März neue Bewegungen, eine verbesserte Kulisse sowie ein neuntes Bonus-Kapitel und den Lost-Recordings-Modus geben.

(Bilder: Little Orpheus, The Chinese Room.)

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