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Rise of the Ronin angekündigt

Erst kürzlich habe ich wieder Ghost of Tsushima gespielt - einfach nur, um ein wenig durch die Welt zu streifen, ein paar Duelle auszutragen und zu entspannen. Es konnte mich in offener Welt nicht so begeistern wie die großen Drei: Zelda, Red Dead, Elden Ring. Aber es traf nicht nur kämpferisch, sondern auch künstlerisch meinen Nerv. Das ästhetisch Filmische und das landschaftlich Schöne trafen hier zusammen, gingen eine Symbiose ein. Ob Sucker Punch nochmal in das alte Japan zurückkehrt?


Die Zeit der Samurai erstreckte sich bekanntlich über eine sehr lange Periode, die bis ins 19. Jahrhundert reichte, als die Abschottung der Japaner durch die Schwarzen Schiffe der US-Marine aufgebrochen wurde. Die Begegnung mit dem Westen gab es schon früher, u.a. im 16. Jahrhundert mit den Niederländern. Aber diese militärische Bedrohung von außen, die den Shogun 1854 zu einem Vertrag zwang, hat bis heute Spuren hinterlassen.


Plötzlich trafen japanische Tradition und westliche Moderne aufeinander, alte Werte wurde in Frage gestellt und in unfassbar kurzer Zeit verwandelte sich Japan - unter innenpolitischen Schmerzen. In dieser Phase des Umbruchs ist Rise of the Ronin angesiedelt, das von Team Ninja für PS5 entwickelt wird. Gestern wurde es auf der State of Play mit diesem Trailer angekündigt:



Als Ronin erkundet man auch zu Pferd eine offene Welt, die zwar hinsichtlich Architektur und Mode authentisch aussehen soll, aber in der es nicht realistisch zugeht: In einer Szene ist zu sehen, wie man über den Dächern gleitet. Team Ninja hat sich zwar historisch inspirieren lassen, aber bleibt seiner brachialen Kampftradition mit reichlich überzogener Action, fiktiven Waffen und Spezialmanövern treu.

Laut Fumihiko Yasuda arbeitet man schon seit sieben Jahren an dem Spiel, will auch vor den hässlichen Seiten der Bakumatsu-Periode nicht zurückschrecken, in der sich die gesellschaftlichen Fraktionen radikalisierten und in blutige Konflikte stürzten. Der Spieler soll auf Charaktere mit politischen Zielen treffen und seine eigenen Entscheidungen treffen können. Ob die Macher von Nioh eine Geschichte erzählen können, die dem chaotischen Ende der Edo-Periode gerecht wird?


Ich lass mich gerne überraschen, aber eine andere Frage ist mir fast noch wichtiger: Wie wird sich dieses Rise of Ronin als offene Welt ästhetisch einordnen? Nioh 2 sah gut aus, bot eine Fülle von Eindrücken mit tollen mythologischen Wesen, aber konnte künstlerisch nicht diese Harmonie erreichen, die z.B. Ghost of Tsushima auszeichnete. Aber genau in diesem internen Wettbewerb wird dieses Spiel, das ja exklusiv für Sony produziert wird, ebenfalls stehen.



Interessanter Weise wird man Team Ninja geich doppelt, auch anhand eines eigenen Spiels einschätzen können, was historisches Action-Rollenspiel und visuelle Ästhetik betrifft: Denn sie finalisieren ja aktuell Wo Long: Fallen Dynasty, das ins chinesische Frühmittelalter entführen und schon Anfang 2023 für PC, PS4/5 sowie XBS erscheinen soll. Eines ist das Team von Gründer Tomonobu Itagaki (Dead or Alive, Ninja Gaiden), das seit fast vier Jahrzehnten (!) für Koei Tecmo entwickelt, auf jeden Fall: unheimlich fleißig. (Bilder: Rise of the Ronin, offizielles Pressematerial)


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